Dürreschäden durch Klimawandel in Österreich

Der Klimawandel durch die Erwärmung der Erde mit all seinen Folgen ist ein globales und somit auch nationales Problem. Die Konsequenzen des Klimawandels sind auch in Österreich zu spüren. Der Sommer 2015 war weltweit betrachtet der wärmste – in Österreich der zweitwärmste – in der 248-jährigen Messgeschichte. Zudem gab es in Österreich noch nie einen Juli, der heißer war als der heurige. Insgesamt wurden 17 Wüstentage (Tage mit Temperaturen über 35°C) verzeichnet. Für die Landwirtschaft bedeutet der Klimawandel eine große Herausforderung, so wurden im letzten Jahr Dürreschäden in der Höhe von 175 Millionen Euro beziffert.

Bilanz der Österreichische Hagelversicherung über Dürreschäden

Dass diese tropischen Temperaturen, verbunden mit den ausgebliebenen Niederschlägen auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel haben, ist klar.

Diese Wetterereignisse zeigen, dass ein Risikomanagement zunehmend für das wirtschaftliche Überleben in der Landwirtschaft unverzichtbar ist. Der Gesamtschaden durch Dürre in der Landwirtschaft bei Herbstkulturen, insbesondere bei Mais, aber auch bei Grünland, Kürbis, Sonnenblumen, Sojabohnen sowie Kartoffeln aufgrund des heurigen Rekordsommers beträgt 175 Millionen Euro. Es hat sich wieder gezeigt, wie verletzbar die standortgebundene Landwirtschaft ist.

zieht Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung als Ernteversicherer zu Jahresende die ernüchternde Bilanz über die Dürreschäden in Österreich.

Um die Lebensmittelversorgungssicherheit mit regionalen Produkten zu gewährleisten, entwickelt die Versicherungswirtschaft weltweit Instrumente zur Finanzierung von Naturkatastrophenversicherungsmodellen. Agrarpolitisch ginge die Tendenz immer mehr zu umfassenden Risikomanagement-Instrumenten auf Private Public Partnership-Basis. So beteiligt sich beispielsweise in Amerika der Landwirt mit 35 Prozent an der Prämie und der Staat bezahlt den Rest von 65 Prozent. Laut Weinberger müsste auch in Österreich intensiv an Private Public Partnership-Modellen gearbeitet werden. Nur ein stabiler Agrarsektor, der Einkommensausfälle nach Naturkatstrophen bewältigen kann, sei auf Dauer in der Lage, eine immer weiter steigende Weltbevölkerung nachhaltig zu ernähren. Daher soll es künftig nur mit umfassenden Ernteversicherungen möglich sein, die Auswirkungen des Klimawandels für die Landwirte langfristig kalkulierbar zu machen.

Für viele betroffene Landwirte waren laut der Hagelversicherung die heuer in Österreich eingeführte und europaweit einzigartige Dürreindex-Versicherung im Grünland eine wichtige wirtschaftliche Absicherung. Ab 2016 wird diese Möglichkeit der Absicherung erstmals auch für Mais angeboten. Bei einer Indexversicherung (Basis ist die Niederschlagsmenge gemessen an den Messstationen der ZAMG) wird bei sehr großen Ertragsausfällen Entschädigung für die versicherten Flächen geleistet.

Über die Österreichische Hagelversicherung

Die Österreichische Hagelversicherung ist der Spezialversicherer in der Landwirtschaft und wurde 1947 von den Österreichischen Versicherern als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet. Neben Hagel werden landwirtschaftliche Kulturen auch gegen Dürre, Überschwemmung, Frost und zehn weitere Risiken versichert. Damit bietet der Versicherer laut eigenen Angaben die umfassendste Produktpalette Europas an und sei zudem Österreichs größter Tierversicherer. Die Österreichische Hagelversicherung engagiert sich schon sehr lange für mehr Klimaschutz. Sie hat bereits 2001 den ersten österreichweiten Klimaschutzpreis initiiert, wirbt seit vielen Jahren für regionale, klimafreundliche Lebensmittel mit kurzen Transportwegen und versucht Bewusstsein gegen das rasante Zubetonieren Österreichs zu schaffen.

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