Steiermark als Vorreiter bei Schulsozialarbeit

Der Bedarf an Schulsozialarbeitern in Österreich wächst immer weiter, aber die Schulen können den immensen Bedarf bisher nicht mal ansatzweise decken. Der Bund will nun die Schulsozialarbeit effektiver gestalten und großzügiger fördern. Die Steiermark gilt dabei als großes Vorbild für den Rest des Landes.

Es fehlen noch immer zahlreiche Fachkräfte

Es gibt viele Schüler mit vielen unterschiedlichen Problemen, die von Schwierigkeiten in Liebesbeziehungen bis hin zu unverarbeiteten traumatischen Erlebnissen aus der Kindheit reichen. Allerdings sind die meisten Schulen für die Fülle an gesprächswilligen Schülern nicht im Ansatz gewappnet. An manchen Tagen erhalten die insgesamt 29 Sozialarbeiter in der Steiermark, die an zwei bis vier festen Beratungstagen in ihren Büros in der Schule erreichbar sind, mehr als 20 Anfragen für Gespräche. Zudem versuchen sie zusätzliche Workshops für Schüler anzubieten, deren Vorbereitung und Durchführung ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen. Eine Verdopplung des Umfangs der Beratung wäre daher unbedingt nötig.

Auch Graz braucht dringend mehr Personal

Gerade in den Großstädten sieht die Lage aber noch dramatischer aus. In Graz beispielsweise, so bemängelt auch die zuständige Stadträtin Sonja Grabner von der ÖVP, stehen derzeit nur sechs Sozialarbeiter für annähernd 34.000 Schüler zur Verfügung, von denen lediglich zwei vom Land finanziert werden. Daher fordert sie zum einen mehr Sozialarbeiter und zum anderen eine Neuordnung der Berechnung des Umfangs der Betreuung, die sich bislang an der Größe des Bezirks und nicht an der Anzahl der Schüler orientiert. Der Umstand, dass trotz dieser alarmierenden Zahlen die Steiermark als vorbildlich im Bereich der Schulsozialarbeit gilt, lässt auf die Zustände in den übrigen Bundesländern schließen.

(Bildquellenangabe: Dieter Schütz / pixelio.de)

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