Outdoor Ausrüstung: Gefährliche Chemikalien von Greenpeace gefunden

Für Outdoor Freunde, die sich ihre Ausrüstung sauber und umweltfreundlich wünschen, ist das Ergebnis der aktuellen Greenpeace Studie über Outdoor Ausrüstung vermutlich ein herber Rückschlag. Im Rahmen der weltgrößten Sportartikelmesse ISPO in München präsentierte die Umweltschutzorganisation eine Studie zu gefährlichen Chemikalien in der Outdoor-Ausrüstung. Was viele nicht wissen: Durch die Wanderausrüstung wird auch die Natur belastet.

Greenpeace hat 40 Outdoor-Produkte aus 19 verschiedenen Ländern, darunter auch aus Österreich, auf per- und polyfluoierte Chemikalien (PFC) untersucht. Nur vier dieser Artikel von bekannten Outdoor-Marken wie

  • The North Face
  • Mammut
  • Columbia
  • Haglöfs

waren unbelastet. PFC sind nicht nur für die Umwelt problematisch – sie können auch krebserregend wirken. Mit der Detox-Kampagne fordert Greenpeace Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen.

Outdoor Ausrüstung im Test

  • Jacken
  • Hosen
  • Schuhe
  • Zelte
  • Rucksäcke
  • Schlafsäcke
  • Handschuhe
  • Kletterseil

Nur in vier von 40 Artikeln wurden keine PFC, die seit 60 Jahren weitgehend bedenkenlos verwendet werden, beispielsweise um Outdoor-Kleidung schmutz- und wasserabweisend zu machen, festgestellt. In Österreich wurden ein Zelt und eine Jacke von Jack Wolfskin untersucht. Das Zelt gehörte zu den belasteten Produkten.

PFC in Textilbekleidung

Obwohl die meisten der Unternehmen behaupten, keine langkettigen, schädlichen PFC mehr in ihren Produkten einzusetzen, wurden diese in 18 Produkten in hohen Mengen nachgewiesen. Elf Produkte enthielten beispielsweise die gesundheitsschädliche Perfluoroktansäure (PFOA). Vor allem die Marktführer The North Face und Mammut setzen diese laut Greenpeace offenbar ein. Die höchsten PFOA-Werte fanden sich in einem Schlafsack von The North Face, einer Hose von Jack Wolfskin, Schuhen von Haglöfs und Mammut und einem Mammut-Rucksack. Die Untersuchung zeigt auch, dass viele Hersteller statt langkettiger PFC wie PFOA nun flüchtige Fluorchemikalien einsetzen. Diese werden in höheren Konzentrationen verwendet, verteilen sich noch leichter in der Umwelt und können aus Textilien ausgasen. Einige können zu PFOA abgebaut werden. Vor allem in den Herstellungsländern verursachen PFC Schäden an Mensch und Natur.

Outdoor Ausrüstung: PFC-freie Alternativen

Vor dem Kauf sollten Verbraucherinnen und Verbraucher prüfen, ob sie ihre Outdoor Ausrüstung für einen Gipfelsturm oder doch nur für einen Spaziergang benötigen meint Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace in Österreich. Für die meisten Anwendungen gäbe es PFC-freie Alternativen. Wetterfest und PFC-frei sind beispielsweise Textilien aus Polyester und Polyurethan. Marken wie Fjällräven, Paramo, Pyua, Rotauf und R’adys bieten derartige Funktionskleidung an.

Die britische Firma Páramo erklärte seine gesamte Produktion PFC-frei zu gestalten. Mit dieser Verpflichtung zur Detox-Kampagne von Greenpeace ist Páramo die weltweit erste Outdoor-Marke, die beweist, dass hohe Funktionalität auch ohne PFC erreichbar ist. Damit setzt Páramo den höchsten Standard innerhalb des Outdoor-Sektors und gesellt sich zu 33 weiteren internationalen Mode- und Sportmarken, die sich zur Detox-Kampagne bekennen.

Link

Greenpeace Studie als PDF

Quelle: Greenpeace, Foto Symbolbild

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein